Detailhandelsfachleute sind sich der Bedeutung der Kundinnen und Kunden für den Erfolg ihres Betriebes bewusst. Sie können kompetent beraten und bedienen und sind in der Lage, das Warenangebot optimal bereit zu stellen. Sie kennen das Sortiment, das Waren- und Dienstleistungsangebot und die Prozesse der Warenbewirtschaftung. Die Ausbildung kann auch als berufsbegleitender Lehrgang NHB (Nachholbildung für Erwachsene) absolviert werden.
Die berufliche Grundbildung erfolgt in einem Detailhandelsgeschäft, in der Schule und in überbetrieblichen Kursen. Die Mischung von Theorie und Praxis bringt viel Abwechslung in den Berufsalltag. Das Gelernte kann unmittelbar umgesetzt werden.
In der dreijährigen Grundbildung wird 3 1/2 Tage pro Woche im Betrieb gearbeitet. Hier liegt das Schwergewicht auf dem Erwerb der praktischen Kenntnisse und deren Anwendung. Je nach Tätigkeit im Betrieb sind zwei Schwerpunkte möglich. Der Entscheid des Schwerpunktes muss bereits zu Beginn der Grundbildung vom Lehrbetrieb festgelegt werden:
Warenkreislauf, Verkaufsbereitschaft und Kundeninformation des Betriebes stehen im Vordergrund
In der Schule wird in 1 1/2 Tagen pro Woche der theoretische Hintergrund zur praktischen Tätigkeit und allgemein bildendes Wissen in den verschiedenen Fachbereichen Fremdsprache, lokale Landessprache, Wirtschaft und Gesellschaft vermittelt. Ab dem Schuljahr 2020/21 unterrichten wir alle neuen Klassen nach dem Prinzip «Bring your own device» (BYOD). Die Lernenden bringen ihren eigenen Laptop mit in den Unterricht. Der Unterricht enthält digitale Unterrichtseinheiten. Auf diese Weise wird die Fähigkeit erlangt, nach abgeschlossener Grundbildung den Einstieg in die Arbeitswelt zu vollziehen und sich auch bei geänderten Bedingungen behaupten zu können.
Das Fach Detailhandelskenntnisse ist ein Teil der dreijährigen Grundbildung und wird wie auch die allgemeine Branchenkunde in der Schule unterrichtet. Es bildet den theoretischen Hintergrund zur praktischen Tätigkeit. Für den Inhalt ist die Dachorganisation Bildung Detailhandel Schweiz zuständig, die auch für die generelle Sicherung der Qualität der betrieblichen Grundbildungen im Detailhandel verantwortlich ist.
Der Unterricht findet an der Berufsfachschule statt. Je nach Branchengruppe kann der Schulort Luzern, Bern, Zürich oder ein anderer sein. Die Allgemeine Branchenkunde beginnt Anfang September und dauert ein Semester bis Ende Januar. Die Beurteilung im 1. Semester zählt im Qualifikationsverfahren zur praktischen Prüfung.
Die überbetrieblichen Kurse, kurz üK genannt, bilden eine Brücke zwischen der betrieblichen und der schulischen Bildung. Sie dauern insgesamt 10 Tage und sind über die drei Jahre verteilt. In den üK werden die speziellen Branchenkenntnisse vermittelt. Organisiert werden diese Kurse durch die Branchenverbände. Auch hier erfolgt eine Beurteilung, welche zusammen mit der Beurteilung des Ausbildungsbetriebes zu den Ergebnissen der praktischen Prüfung (Ladenprüfung) mit einfliessen wird.
Die Bildungsziele sind für die Lernenden, unabhängig von der Art und Struktur des Betriebes, im ersten und zweiten Bildungsjahr die gleichen. Im dritten Jahr richtet sich die Ausbildung nach der hauptsächlichen Ausrichtung des Betriebes, die auch die Wahl des Schwerpunktes Beratung oder Bewirtschaftung bestimmt.
3 Jahre
Im Qualifikationsverfahren sollen die Lernenden zeigen, ob sie die im Ausbildungsreglement und im Lehrplan umschriebenen Lernziele erreicht haben. Neben den Ergebnissen der schriftlichen und mündlichen Prüfungen werden auch die Zeugnisnoten des 2. und 3. Lehrjahres berücksichtigt.
Ebenfalls mitberücksichtigt wird die Beurteilung des Ausbildungsbetriebes, der üK und der ABK. Wer das Qualifikationsverfahren mit einem Durchschnitt von 4.0 im Praktischen und 4.0 im Schulischen bestanden hat, erhält das eidg. Fähigkeitszeugnis als Detailhandelsfachfrau/als Detailhandelsfachmann.
Kaufmännisches Berufs- und
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